Alois Alzheimer – Die Krankheit
Der Ursprung der Bezeichnung „Alzheimer-Krankheit“ geht auf den Fall einer 51-jährigen Patientin zurück („Frau Auguste D.“), die am 25. November 1901 in der Frankfurter Klinik mit den Zeichen einer Demenz aufgenommen wurde.
Die Krankenakte wurde am 21. Dezember 1995 von Konrad Maurer, Stephan Volk und Hector Gerbaldo in den Archiven der Psychiatrischen Universitätsklinik in Frankfurt am Main gefunden.
Alois Alzheimer untersuchte die Patientin selbst. Der Dialog in Alzheimers Handschrift ist erhalten:
26. XI. Sitzt im Bett mit ratlosem Gesichtsausdruck.
- Wie heißen Sie? Auguste
- Familienname? Auguste.
- Wie heißt Ihr Mann?
- Ich glaube, Auguste.
- Ihr Mann? Ach so, mein Mann …
(Versteht offenbar die Frage nicht) - Sind Sie verheiratet? Zu Auguste.
- Frau D.? Ja, zu Auguste D.
- Ein Foto von Auguste D., von Alzheimer veranlasst, geht 100 Jahre später um die Welt.
1903 verließ Alois Alzheimer Frankfurt und ging über Heidelberg nach München, um an der „Königlichen Psychiatrischen Klinik“ (Direktor: Emil Kraepelin) seine wissenschaftliche und ärztliche Tätigkeit fortzusetzen. Seine Habilitationsschrift hatte Frankfurter Paralysefälle zum Thema: „Histologische Studien zur Differentialdiagnose der Progressiven Paralyse“.
Unter seiner Leitung wurde das Labor an der Münchner Klinik zum Zentrum histopathologischer Forschung. Bedeutende Forscher und Ärzte waren seine Schüler: Karl Kleist, Hans-Gerhard Creutzfeldt, Alfons Jakob, Constantin von Economo, Ludwig Merzbacher, F. H. Lewy, Gaetano Perusini und Ugo Cerletti.
Im November 1906 berichtete Alois Alzheimer auf der „37. Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte“ in Tübingen über diese Patientin. Sein Vortrag hatte den Titel: „Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde“. Später wurde die präsenile Demenz auf Vorschlag von Emil Kraepelin als „Alzheimersche Krankheit“ bezeichnet.