Die Alzheimer-Krankheit
Die Patientin Auguste Deter
Die Bezeichnung „Alzheimer-Krankheit“ geht auf den Fall der 51-jährigen Auguste Deter zurück. Sie wurde am 25. November 1901 in die „Städtische Heilanstalt für Irre und Epileptische“ in Frankfurt am Main eingewiesen. Alois Alzheimer erstellte handschriftlich den Aufnahmebefund und hielt seine Beobachtungen akribisch in der Patientenakte fest, so auch folgendes Gespräch:
26. XI. Sitzt im Bett mit ratlosem Gesichtsausdruck.
Wie heißen Sie? Auguste
Familienname? Auguste.
Wie heißt Ihr Mann? Ich glaube, Auguste.
Ihr Mann? Ach so, mein Mann ...
(Versteht offenbar die Frage nicht)
Sind Sie verheiratet? Zu Auguste.
Frau D.? Ja, zu Auguste D.
Auch nach seinem Weggang nach München verfolgte Alois Alzheimer den Verlauf der Patientin. Als sie schließlich 1906 verstarb, ließ er sich das Gehirn nach München schicken. Seine Untersuchungen zeigten einen Verlust der Gehirnsubstanz und „besondere Veränderungen in kortikalen Zellclustern".
Seine Beobachtungen stellte Alois Alzheimer im November 1906 auf der „37. Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte“ in Tübingen vor und veröffentliche sie im Folgejahr. Später schlug Emil Kraepelin vor, die Krankheit als „Alzheimersche Krankheit“ zu bezeichnen.
Ursachen und Symptome der Alzheimer Krankheit
Bereits Alois Alzheimer waren im Gehirn der verstorbenen Auguste Deter Proteinablagerungen aufgefallen, die im Zusammenhang mit der Krankheit stehen. Jahrzehnte nach dieser Beschreibung fanden Wissenschaftler heraus, dass diese Ablagerungen aus zwei unterschiedlichen Eiweißen (Proteine) gebildet werden: Beta Amyloide verklumpen zu Amyloid Plaques, und Tau-Proteine zu Neurofibrillen. Diese Eiweißablagerungen führen u.a. zu Problemen bei der Übertragung von Signalen zwischen Nervenzellen, die letztlich absterben.
Typisch für die Alzheimer-Krankheit können Gedächtnis-, Orientierungs- und Sprachstörungen, Probleme des Denk-und Urteilsvermögens bis hin zu Veränderungen in der Persönlichkeit sein. Diese Einschränkungen sind unterschiedlich stark ausgeprägt und nehmen im Verlauf der Erkrankung zu.1,2
Die Alzheimer-Krankheit ist heute eine der großen globalen Herausforderungen. Die WHO geht davon aus, dass bis 2050 139 Millionen Menschen von Demenz betroffen sein werden, wobei 60-70 Prozent dieser Fälle auf die Alzheimer-Krankheit zurückzuführen sind.3
Bis heute ist die Alzheimer-Krankheit nicht heilbar. Wissenschaftler und Unternehmen wie Lilly forschen seit Jahrzehnten, um entsprechende Medikamente zu entwickeln.
- 2024 Alzheimer's disease facts and figures. Alzheimers Dement 2024;20:3708-3821
- DGN e. V. & DGPPN e. V. (Hrsg.) S3-Leitlinie Demenzen, Version 4.0, 8.11.2023, verfügbar unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/038-013 , Zugriff am 21.01.2025
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Global status report on the public health response to dementia. Geneva: World Health
Organization; 2021.
https://www.who.int/publications
/i/item/9789240033245 . Veröffentlicht im September 2021, Zugriff am 02.05.2024.