Das Geburtshaus
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Der Name Alzheimer ist wegen der von ihm erstmals beschriebenen Krankheit weltweit bekannt.
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Aber es ist ein sehr ungewöhnlicher Nachname, der in Deutschland nur selten verwendet wird.
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Einer der wenigen Orte, an denen er auftaucht, ist das Städtchen Marktbreit in Unterfranken, wo Alois Alzheimers Vater 1862 zum königlichen Notar ernannt wurde.
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2 Jahre später, am 14 Juni, wurde Alois Alzheimer hier in einem kleinen Haus geboren, in dem er seine Kindheit verbrachte.
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Alzheimer ist vor allem für seine Pionierarbeit bei der Erstbeschreibung dessen bekannt, was wir heute als Alzheimer Krankheit bezeichnen.
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Die Alzheimer Krankheit ist eine der großen globalen Herausforderungen.
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Die WHO geht davon aus, dass bis 2050 fast 140 Millionen Menschen von Demenz betroffen sein werden, wobei 60-70% dieser Fälle auf die Alzheimer Krankheit zurückzuführen sind.
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Anlässlich des 125 Geburtstages von Alzheimer fand 1989 ein internationales Symposium an der Universität Würzburg und in Marktbreit statt.
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Bei dieser Gelegenheit rückte sein Geburtsort erstmalig in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.
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Einige Jahre später, 1995, sollte das Haus verkauft werden, Lilly beschloss, es zu erwerben, um das Haus damit zu erhalten und um das Leben und die Pionierleistungen von Alois Alzheimer zu ehren.
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Auch sollte ein Ort geschaffen werden, an dem Experten aktuelle Forschungsergebnisse zur Alzheimer Erkrankung diskutieren können.
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Lilly ließ das Haus renovieren und machte es zu einer Gedenk und Begegnungsstätte, die heute der Öffentlichkeit offen steht.
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Das Innere des Hauses wurde mit zeitgenössischen Möbeln ausgestattet, außerdem arbeitete Lilly mit Kuratoren zusammen, um wichtige Exponate zu sammeln, die mit Alzheimers Leben und seiner Arbeit verbunden sind.
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Neben vielen Alltagsgegenständen wurden auch besondere Einzelstücke wie sein Spazierstock und das Originalmikroskop der Sammlung hinzugefügt.
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Weitere Kernstücke der Sammlung drehen sich um die Patientin Auguste Deter.
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Auguste Deter ist die Patientin, bei der Alois Alzheimer erstmals die Symptome der später nach ihm benannten Erkrankung beschrieb.
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Sie wurde im November 1901 in die städtische Anstalt für Irre und Epileptische in Frankfurt eingewiesen.
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Alois Alzheimer erstellte den Aufnahmebefund handschriftlich und er verfolgte den Verlauf der Erkrankung bis 1902. 1906, nach dem Tod von Auguste Deter, untersuchte er das Gehirn histopathologisch und er beschrieb spezifische Veränderungen des Hirngewebes.
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Alzheimer stellte seine Beobachtungen 1906 erstmalig vor und veröffentlichte sie im Jahr darauf, was die erste offizielle Erwähnung der Krankheit bedeutete.
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Heute befinden sich einige der Hirnschnitte von Auguste Deter in Marktbreit und zeigen die für die Krankheit typischen Eiweißablagerungen. Ein Faksimile der Patientenakte ist ebenfalls unter den Exponaten.
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Seit Alzheimer die Krankheit beschrieben hat, versuchen wir, die Pathogenese genauer zu verstehen und Lösungen zu entwickeln.
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Lilly leistet seit mehr als 35 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Alzheimer Krankheit.
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Das Geburtshaus von Alzheimer erinnert bis heute an die Pionierleistungen des Marktbreiter Psychiaters und treibt uns bei Lilly an, diagnostische und therapeutische Lösungen für Patienten zu finden und zu verbessern.
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Damit ihr Leben hoffnungsvoller werden kann.
Das Geburtshaus von Alois Alzheimer stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und umfasst zwei Stockwerke, ein Dachgeschoß und einen Gewölbekeller.
Im Erdgeschoss befindet sich der Museumsraum mit Exponaten rund um das Werk und das Leben von Alois Alzheimer. Über die Original-Holztreppe gelangt man zu den oberen Stockwerken. Dort befinden sich heute ein Tagungsraum und kleinere Büroräume.
Der Gewölbekeller wurde ebenfalls modernisiert und bietet dank Heizung und Sitzmöglichkeiten Gelegenheit zum Verweilen.
Bis heute ziert das Original-Namensschild der Familie Alzheimer die Eingangstür.
Die Ausstellungsstücke
Wohnstube
Im Zuge der Renovierung des Hauses Mitte der 1990er Jahre wurde die Wohnstube im Erdgeschoss im Stil der Jahrhundertwende eingerichtet. Heute befinden sich dort spannende Exponate, die mit dem Werk und dem Leben von Alois Alzheimer verknüpft sind.
Zu den zentralen Stücken zählt das Originalmikroskop, welches im Gegensatz zu modernen Mikroskopen noch mit einer Tageslichtlinse funktioniert. Zur Sammlung gehören ebenfalls Objektträger mit den Hirnschnitten der Auguste Deter. Auf diesen lassen sich die für die Alzheimer-Krankheit typischen Eiweißablagerungen erkennen.
Ein weiteres wertvolles Dokument ist die Patientenakte der Auguste Deter. Diese ist als Faksimile vorhanden und enthält neben dem handschriftlichen Aufnahmebefund durch Alois Alzheimer auch andere Untersuchungsmitschriften.
Daneben lassen sich u.a. ein Originaldruck der Doktorarbeit von Alzheimer „Über die Ohrenschmalzdrüse“, sein Spazierstock mit Wappen und Gravur sowie eine Biberdecke, die Alois Alzheimer bei seiner täglichen Rasur zum Wärmen der Füße verwendete, bestaunen.
Lillys Engagement
Bis zum Jahr 1989 war von Alois Alzheimers Geburtshaus wenig bekannt. Erst in diesem Jahr wurde es im Rahmen einer wissenschaftlichen Veranstaltung anlässlich seines 125. Geburtstages identifiziert und mit einer Gedenktafel versehen.
1995 erwarb das pharmazeutische Unternehmen Lilly das Haus, ließ es renovieren und beauftragte Kuratoren das Geburtshaus in ein Museum und eine Gedenk- und Tagungsstätte umzugestalten.
Schon seit mehr als 35 Jahren engagiert sich Lilly im Bereich der Alzheimer-Krankheit. Mit dem Erhalt des Geburtshauses würdigt Lilly das Leben und die Arbeit von Alois Alzheimer und möchte einen Ort des Austauschs schaffen.
Plakette an der Außenseite des Hauses neben dem Eingang